Zum Inhalt springen
Die BMW vor dem Hotel in Tirania. Das Hotel liegt direkt im Zentrum an einer Einfallsstrasse zum Sheshi Skenderbej (Skanderberg-Platz). Die BMW wurde abends mit Drassierband “eingesperrt”. Dem Nachtportier gab ich morgens 100 Lek Trinkgeld (umgerechnet ca. 0,70 EU). Ich kann nicht verstehen, warum viele in ihren Albanien-Reisen Tirania auslassen. Man sollte sich das ansehen!
Das Nationalmuseum, im Stil innen wie aussen noch von der kommunistischen Phase geprägt.
Freitagsgebet, innen in der Moschee war kein Platz mehr, also wurden die Gebetsteppiche aussen ausgerollt. In Albanien scheinen die verschiedenen Religionen (noch) zu harmonieren. Im Vordergrund einer der unzähligen Protzkarossen.
Innen im Nationalmuseum. Dort wird die Geschichte Albaniens erzählt und es wird einem bewusst, wie diese Nation unter Römern, Türken, Italienern, Deutschen und Kommunisten zu leiden hatte. Mit teils erschreckenden Bildern wird gerade die jüngste Geschichte dokumentiert.
Tirana unterscheidet sich in vielen Dingen nicht von anderen europäischen Großstädten. Die Mädels laufen in Highheels und kurzen Röcken rum und haben ständig ihr Smartphone in der Hand. Etwas “albanischer” geht es in der Peripherie zu. Ich hab dort in einer “Ein-Frau-Küche” für umgerechnet 2,50 EU gegessen und hab 50 Lek Trinkgeld zurückgelassen (0,32 EU). Die Frau ist mir noch 20 m nachgerannt in der Meinung, ich hätte mich verrechnet (!?!).
In Albanien wird zu 95% dieses Moped bzw. Variationen dieses Gefährts bewegt. Selbst in den entlegenden Regionen laufen die Dinger rum, immer mit offenem Rohr als Unterstützung der permanenten Huperei. Diese alte Honda-Konstruktion, neu aufgelegt in China, verlangt schon nach ein bisschen Pflege, deshalb für mich verwunderlich, dass man in Albanien nicht die 08/15-Zweitakter fährt. Vermutlich mag der Preis eine Rolle spielen. Bei vielen müsste aber mal das Ventilspiel eingestellt werden.
Am nächsten Tag ging es in Richtung Shkodra.Auf dem Weg dahin fuhr ich auf der SH1, eine Autobahn nach albanischem Muster. Man kommt verhältnismäßig gut vorwärts, sie dient als Transitstrecke. Was da so abgeht sieht man hier . Mitten in der Pampa ein ehemaliger Militärflughafen, auf dem früher die Migs starteten. Heute weiden dort Schafe und Ziegen.
Als Quartier hatte ich mir Camping Albania ausgesucht. Die sind zur Zeit nicht mehr im www. Dort bezog ich ein Zimmer, spannte erstmals die neue Kette meiner BMW und machte mich auf nach Shkoder. Shkoder ist eine der größten Städte Albaniens mit einem großen Kontrast zwischen arm und reich. Ansehen sollte man sich in jedem Falle den Basar .
Oben auf der Festung
Blick runter von der Festung
Ich tankte nur bei Kastrati
Dann am nächsten Tag die große Herausforderung: die Fahrt per Schiff auf dem Koman-Stausee. Ein kurzes Telefongespräch am Campingplatz klärte die Abfahrtszeit. In diesem Falle 8:30 Uhr, so dass ich um 7:00 los musste. In den ersten Stunden des Tages hatte ich noch Scheißwetter und diverse Hürden zu überspringen (-fahren), siehe hier !
Die letzten Meter vor der Anlegestelle führen durch einen Tunnel .
Die etwas chaotische Anlegestelle. Die “Kleinunternehmer” handeln inoffiziell, sonst hätte man die Anlegestelle wahrscheinlich optimaler organisiert.
Das Boot hat schon morgens den Weg von Fierza hinter sich.
Wir sind abfahrbereit!
Die deutschen Wurzeln des Gefährtes lassen sich nicht verheimlichen. Der komplette Oberbau der Fähre war früher mal Oberteil eines Setra-Buses.
Es folgten 3 unvergessliche Stunden. Film
Es stiegen Leute an völlig unscheinbaren Orten aus. Kein Weg war am Ufer zu erkennen. Einige Meter weiter sah man dann ganz oben einzelne Häuser stehen.
Die Anlegestelle in Fierza, die BMW musste über den Haufen hinweg.
Hier liegt sie, die stolze Flotte des Koman-Stausees. Ihre Berechtigung hat sie durch die neuen Nord-Süd-Straßen verloren. Meiner Meinung nach liegt aber ein großes touristisches Potential in dieser Gegend. Man muss es nur anpacken. Die Jungs mit den kleinen Schiffen haben das schon erkannt, wenn sie auch noch viel im Versorgungsdienst unterwegs sind.
Dann war ich schon wieder auf dem Rückweg.
Die Strecke geht von einem Quartier östlich von Skodra locker in einem Tag. Über die SH5 nach Kukes, aufs Schiff nach Fierza und von da aus über die SH 22 zurück. Sollte jemand besseres Wetter erwischen, ist das ein Traum.